Fotografie, und so...

Hier geht es um Fotografie (und sonst nichts) und das unprofessionell dafür mit Leidenschaft - oder leidend beim Schaffen. Mittlerweile hat das Fotografieren obsessive Züge angenommen, weswegen diese Website auch unter "Bildersüchtig" zu finden ist.

Zur Zeit faszinieren mich hauptsächlich Porträts und Landschaften in S/W sowie das analoge Mittelformat. Wie weit kann man reduzieren? Gibt es eine Bildsprache jenseits Instagramm? Warum bleibt unser Blick an manchen Bildern hängen, an anderen nicht?

So

11

Mai

2014

Hong Kong mon amour

So stressig meine berufliche Reisen sind, manchmal finde ich doch ein paar Stunden Zeit um mit der Kamera durch die Stadt zu laufen und ein paar Eindrücke fest zu halten. Das reicht natürlich für Hong Kong bei weitem nicht, Wochen wären wohl ein angemessener Zeitraum um die interessantesten Motive abgelichtet zu haben.

Direkt vor dem Hotelzimmer auf Lantau die Baustelle für die Brücke nach Macau und moderne Wohnsilos, gut 50 Stockwerke hoch. Nachdem der Flughafen ganz in der Nähe ist wohnen hier sehr viele Menschen die beruflich mit der Fliegerei zu tun haben. Am Morgen schwärmen die Bewohner der Silos aus, diszipliniert, ständig den Blick am Smartphone, "Coffee to go".

Unter den "Must see" in Hong Kong ist Aberdeen Harbour, wo anscheinend Leute auf Booten leben. Nach dem Frühstück also quer durch die Mall zur U-Bahn, dann mit der Buslinie 70 bis zur Aberdeen Promenade. Was bei uns in Wien die alte Donau ist  scheint hier Aberdeen Harbour zu sein.

Nachdem Samstag ist frönt der Chinese dem Faulenzen - herumsitzen, ein Tratscherl, essen, schlafen. Sich hektisch bewegen sieht man nur Europäer, etwa beim Laufen. Angenehmes Lebenstempo, von Hektik ist nichts zu bemerken.

Aufgrund der Wasserverschmutzung ist das Fischen (im ehemaligen Fischerhafen) verboten, die angebotenen Fische stammen also ganz sicher nicht von hier. Fantastisch was alles angeboten wird, in schwimmenden Restaurants nehmen die Leute noch rasch einen Snack zu sich bevor sie auf einer der Fähren steigen.

Nach zwei Stunden Aberdeen Harbour suche ich die Busstation und fahre zurück zu Hong Kong Central, einer Promenade an der berühmten und imponierenden Skyline. Man trifft sich zum Plausch, Brunch, oder um in einer der riesigen Malls einzukaufen. Um alleine diesen auch "Victoria City" genannten Teil Hong Kongs mit all seinen Attraktionen (wie etwa der längsten Rolltreppe der Welt)  zu fotografieren wären wohl mehrere Tage und Nächte nötig.....

Noch mehr Fotos von dieser herrlichen Stadt hier, ich denke bei meiner nächsten Reise werde ich zwei, drei Tage Urlaub anhängen und auch mal Macau besuchen. Und den Victoria Peak. Und Lan Kwai Fong....und....

 

Sa

03

Mai

2014

Eva

Wollte ich immer schon machen, so ein Shooting in einem Hotelzimmer mit einer feschen Frau in scharfen Dessous und meine eigenen Ideen realisieren. Die Suche nach der geeigneten Location war die erste Herausforderung, die Einrichtung muss zu einem Dessoushooting passen, also keineswegs nüchtern und praktisch sein sondern sollte eben diese Stimmung vermitteln. Nach vielen Mails und Telefonaten mit Grössenwahnsinnigen und  jenen die es noch werden wollen war das Hotel Lamée dann so freundlich mir zu einem angemessenen Preis ein Zimmer zu vermieten.

Eva
Eva

Als Model gab mir die schöne Eva Hartl die Ehre, Anita Springer machte MUA und war mir auch sonst eine riesengroße Hilfe. Das Licht in den eher kleinen Zimmern war mäßig, die dunkelbraune Wandverkleidung war klarlackiert und spiegelte gnadenlos den Blitz, weshalb meistens der Reflektor zum Einsatz kam.

Eva
Eva

Eva rockte, egal ob am Fenster vor dem Stephansdom, am Bett oder gar auf dem plüschigen Canapé. Natürlich ist ihr eine ganze Galerie gewidmet, bin ganz zufrieden mit dem Ergebnis und werde wohl in Zukunft wieder einmal mit zwei charmanten Damen ins Hotel gehen.

Mo

17

Feb

2014

Film eintesten I

Die Scans des ersten selbst entwickelten Films fand ich erheblich besser als etwa die von Lisa obwohl diese im Labor ausgearbeitet und auf einem speziellen Filmscanner eingescannt wurden. Feinere Abstufung, weicherer Kontrast, einfach ...besser. Und hier beginnt es jetzt ein wenig freakig zu werden, erklärt aber auch warum Leute ihre Filme selbst entwickeln.

Im Gegensatz zum Farbfilm gibt es kein standardisiertes Verfahren für die Entwicklung von S/W Filmen, weshalb die Ergebnisse streuen. Die Film-Entwickler Paarung und wie gearbeitet wird (Verdünnung, Entwicklungszeit, Temperatur, Kipprhythmus...) entscheiden über das Endergebnis, die Qualität des Negativs. Das bedeutet aber auch dass die Angaben zur Empfindlichkeit des Films sowie zur Entwicklung nur gemeinsam betrachtet werden können, also der gesamte Entwicklungsprozess betrachtet werden muss - weshalb auch die Filmempfindlichkeit laut ISO über die Schwärzung am Negativ definiert ist. Um jetzt am Negativ den gesamten Kontrastumfang ausnutzen zu können und korrekt zu belichten muss man diesen Prozess einmal messtechnisch erfassen.

Dies tun wir durch eine Belichtungsreihe und Dichtemessung der entwickelten Negative. Dazu nimmt man ein Stück grauen Karton  und macht mit der halben (!) nominellen Empfindlichkeit des Films eine Belichtungsreihe im Bereich +/- 4 EV. Als Referenz für den "Schleier" macht man noch eine Aufnahme mit dem Objektivdeckel drauf. Diesen Film entwickelt man jetzt am besten wie es der Hersteller des Entwicklers (bei mir Ilford) angibt, wichtig ist hier möglichst genau die Prozedur aufzuschreiben damit der Prozess reproduzierbar wird! 

Für die Dichtemessung kann man jetzt allerlei teures Laborgerät anschaffen oder sich einen Handbelichtungsmesser der EV in 0,1 Schritten anzeigt ausborgen. Den Negativstreifen habe ich auf ein Samsung Tablett gelegt (automatische Helligkeit aus!), schwarzen Karton mit Sichtfenster drüber, den Gossen mittenrein und die EVs abgelesen.

Dichtemessung
Dichtemessung

Wichtig sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Messung sind stabile Lichtverhältnisse, ansonsten ist die Messung Humbug. Die gemessenen Werte trägt man jetzt in eine Tabelle ein, berechnet die Dichte als Differenz zwischen EVref (=Schleier) und des jeweiligen Negativs mit einem Faktor von  0,3. Bei mir sieht das dann so aus:

Aufnahme Zone EV Dichte (logD)
unbelichtet -- 5,8 --
+4EV 9 1,1 1,41
+3EV 8 1,3 1,35
+2EV 7 1,9 1,11
+1EV 6 2,7 0,93
+/-0EV 5 3,1 0,81
-1EV 4 3,7 0,63
-2EV 3 4,2 0,48
-3EV 2 4,7 0,33
-4EV 1 5,2 0,18
 

Und was sagt uns das jetzt? Fortsetzung folgt ;-)

Mo

10

Feb

2014

Was wären die ....

großen Erfolge ohne die kleinen? Nachdem ich ja auch weiterhin analog im Mittelformat fotografieren will stand eine Entscheidung an: jedesmal die unbelichteten Filme zum Entwickeln und Scannen bringen oder selbst Hand anlegen? Nachdem mir ja eine kleines Hoppala passiert ist (für die Kenner: am Objektiv war der kleine Schalter in der N-Position, also der Verschluss immer offen) wäre es schon gut die Negative selbst bewerten zu können.

Also die Chemie und Utensilien für die Entwicklung beschafft, aus dem Badezimmer eine Dunkelkammer gemacht und los gings. Als die Filme dann trocken waren und die Negative ganz passabel aussahen - große Freude.  Nun sind die Negative zwar 6x7cm groß aber Details sind trotzdem nicht erkennbar.  Also einen Canon 9000F II geordert und heute die selbst entwickelten Negative gescannt. Software und Filmhalter sind recht fummelig, ein Scan in höchster Auflösung dauert zwei Honigtoasts lang aber das Ergebnis ist durchaus zufriedenstellend wenn man bedenkt dass ich alles mit Standardeinstellungen gemacht habe.

Donaukanal
Donaukanal

So

09

Feb

2014

Zonko in S/W

Zonko hat Pause gemacht, wie wurde ausreichend dokumentiert. Nach der Pause ist vor der Jause oder so, jedenfalls konnte ich ihn überreden auf dem kleinen überdachten Balkon in seiner Wohnung (dritter Stock - ohne Lift!) die berühmte Schieberkappe vorzuführen. Keine Ahnung wie es dem geneigten Betrachter geht, ich seh eine Andeutung von Robert Redford auf den S/W Bildern.

PS: was mir auffällt ist dass es wesentlich schwieriger ist männliche Charakterköpfe vor die Linse zu bekommen als junge nackte Frauen. Wenn also der eine oder andere meint er sei ein ebensolche Charakterkopf soll er sich bitte melden.

Di

04

Feb

2014

Lisa in S/W

Lisa wurde ja schon gehörig gefeiert, was moderne Digitaltechnik aus ihrer Schönheit macht gibt es hier zu sehen. Bei dem Shooting hatte ich auch die Mamiya RZ67 dabei, mit einem feinen Ilford Delta 100 eingespannt und dem 200mm Objektiv drauf. Was ist jetzt so anders an den Bildern aus der MF-Kamera? Zuerst wartet man ein paar Tage drauf nachdem man die Filme abgegeben hat.  Und das ist schön. Weil der Frust nicht sofort kommt, sondern erst später wenn die erste Euphorie abgeklungen ist.

Lisa B., Mamiya RZ67 Professional, Sekor Z 180 1:4,5 W-N, 1/125, f/8, Ilford Delta 100, originaler Scan 5900x4800
Lisa in S/W
Lisa B., Mamiya RZ67 Professional, Sekor Z 180 1:4,5 W-N, 1/125, f/8, Ilford Delta 100, originaler Scan 5900x4800
Lisa in S/W

Weiters das Format: Fotos von DSLRs und Systemkameras haben üblicherweise ein Seitenverhältnis von 3:2, die Mamiya  beinahe 1:1 (ein Negativ ist 7x6cm).  Für die kompositorische Wirkung ein Unterschied.

Lisa B., Mamiya RZ67 Professional, Sekor Z 180 1:4,5 W-N, 1/125, f/8, Ilford Delta 100, originaler Scan 5900x4800
Lisa in S/W

Und dann ist die noch die Abbildungsleistung der Festbrennweite und des Films - fantastisch! Ganz zu schweigen von der Atmosphäre die ohne grosse Bearbeitung (ich hab nur Staub weggestempelt) rüber kommt.

Sa

01

Feb

2014

Lisa rocks!

Die unglaubliche Lisa gab mir diesmal die Ehre, und da ich gerade auf S/W Fotos stehe wollte ich mit ihr ebensolche machen. Ich hole die junge Dame also daheim ab, und bei der charmanten Plauderei im Auto am Weg ins Studio staune ich wieder  über die Zielstrebigkeit und den Fleiss den die Jugend an den Tag legt. Thumbs up!

Lisa
Lisa

Und weil ja bekanntlich Abwechslung sein muss wollte ich eine dieser zauberhaften jungen  Frauen mal anders zeigen: als Morgenmuffl! Leichtes Spiel für die Visagistin, der Lichtaufbau war auch kein grosses Thema, das 100mm Makro eingespannt - hurra! Schwierig für Lisa weil Frauen naturgemäss nicht mit ohne Frisur fotografiert werden wollen, aber schliesslich hat sie das ganz wunderbar umgesetzt.

Lisa
Lisa

Lisa kann auch ganz anders, nämlich auch recht streng in die Kamera schauen. Der Gegensatz zu Lisa Morgenmuffl war wirklich lustig, Anita Springer hat aus ihr eine Grand Dame gezaubert, ich hab tapfer mit dem Licht gekämpft - und dann war wieder jede Auslösung ein Treffer was mir in der Nachbearbeitung richtig Probleme gemacht hat die besten Bilder rauszusuchen.

Cool war es mit Lisa, mehr Fotos von ihr gibt es hier. Mit ein bisschen zeitlichen Abstand werde ich mich auch noch über die S/W Bearbeitung trauen, die macht mir gerade bei Frauenporträts noch ein wenig Kopfzerbrechen. Und dann gibt es da ja noch die Bilder aus der Mamiya die ich nächste Woche bekomme und auf die ich schon sehr gespannt bin.

So

26

Jan

2014

Teaser von Lisa

Hier ein kleiner Appetitmacher von meinem heutigen Shooting mit Lisa - unglaublich schönes Mädchen, das Foto ist out-of-the-cam, also unbearbeitet und in jpg konvertiert. Der Rest der Fotos ist - "ich-bin-sprachlos". Mehr von Lisa gegen Ende der Woche.

Lisa - MUA: Anny Springer
Lisa - MUA: Anny Springer

Fr

24

Jan

2014

Zonko macht Pause

Spätestens jetzt, nach Weihnachten und dem Jahreswechsel beginnt der eifrige Motorradfahrer in Österreich zu raunzen, wird unleidlich und blickt immer öfter stirnrunzelnd und seufzend  zum Himmel. Oder in die Garage. Heftige Entzugserscheinungen plagen die Gemeinde, nichts scheint zu helfen ausser.....das Erscheinen des "Reitwagens", jenes legendären Hefterls um das uns die ganze Welt beneidet. Redakteur Zonko, Chefherbrenner und Franzbranntweinschmuggelbandenchef gewährte mir einen Einblick in die harte Welt der Vollgasjournalisten und wie sie es schaffen Topleistungen abzurufen.

Piiiieeep! "krächz....nach hinten, dritter Stock, ohne Lift...." und mir wurde schlagartig klar daß diese wilden Burschen vom Reitwagen alles nur erdenkliche tun um fit zu bleiben. Eine Wohnung in dieser Lage würde EPB (Extreme Pansen Building) im Ansatz ersticken da ja alles zuerst hochgetragen werden muss was dann wieder im Rachen verschwindet. Clever! Und ja, das Mezzanin zählt nicht als Stockwerk....

Zonko öffnet, glasklarer Blick, fester Händedruck, federnder Gang. "Heftl ist im Druck!" sagt er ganz nebenbei ohne zu erahnen wievielen Menschen in diesem Land ein Stein vom Herzen fällt weil der Trafikant pünktlich und wortlos zu den Gauloise (den roten!) den Reitwagen dazulegen wird. Hallelujah! "Und was machst jetzt, Zonko?" - Pause!

Zonko macht Pause
Zonko macht Pause

"Wichtig dabei ist ausgewogene Ernährung und natürlich viel Flüssigkeit, wenn ich die Berichte im "Reitwagen" verfasse durchlebe  ich ja alles noch einmal, also auch die unangenehmen Momente wenn man ein Motorrad am Limit bewegt. Ein von namhaften Ernährungsberatern  zusammengestellter Pausensnack bringt mich körperlich und geistig rasch wieder  auf Trab wenn der Redaktionsschluss naht." 

Flöckchen und Zonko
Flöckchen und Zonko

"Ganz besonders wichtig dabei die Traumaverarbeitung, schliesslich gibt es ja durchaus Vorfälle bei Testfahrten die auch uns Profis zusetzen:  nach mehr Luft ringende Motoren, aus unglaublich hässlichen Auspuffen säuselnde 1000er, Gerät das nicht wheelen will, ...ich bin in der glücklichen Lage meine Couch mit Dr. Flöckchen zu teilen, Expertin für eh alles und immer bereit mir durch ihren professionellen Zuspruch die Verarbeitung derartiger Enttäuschungen leichter zu machen."

Der behornte Zonko
Der behornte Zonko

"Nach der richtigen Ernährung und psychologischen Betreuung ist während der Pausen entsprechende Ablenkung fundamental. Wie ein Leistungssportler der im Wettbewerb routiniert Phasen der Hochspannung und Tiefengelassenheit aufeinander folgen lässt wechseln wir Reitwagenschreiberlinge zwischen Notebook und Notenständer. Kontemplative Atemübungen mit Horn zentrieren den Geist und erden uns - blasen, zupfen oder Taubheit vortäuschen!"

Alles klar?
Alles klar?

"Am Ende der Pause sollte man sich erquickt und voller Tatendrang fühlen, Negatives ist verarbeitet und ein leichter Benzin- und Gummigeruch schwebt imaginär durch den Raum wie Weihrauch durch eine Kirche. Aus einzelnen Buchstaben formen sich Worte und schliesslich ganze Sätze die nur noch in die Tastatur zu klopfen sind. Der Redaktionsschluss ist kein feuerspeiender Drache mehr sondern ein allerliebster Hobbit den man brüderlich in den Arm nimmt. "

Fritz "Zonko" Triendl ist nicht nur Redakteur beim "Reitwagen" sondern auch Buchautor ("Zonko auf Monden", "Gustl Auinger"), Dichter und Musiker. Und ein unglaublich netter Kerl dem ich danke daß er sich Zeit genommen hat für unsere Fotos. Bilder vom "anderen" Zonko gibt es nächste Woche, nein, nicht die aus dem Kiesbett.....

Do

16

Jan

2014

Staussee Ottenstein

Ausflug zum Stausee Ottenstein im Jänner 2014 - auf die Fotos aus der Mamiya bin ich sehr gespannt. Jedenfalls hat es als ich den Lichtschacht aufgeklappt habe zu regnen begonnen, mit einem ISO100 Film und ohne Stativ (beide sind im Kofferraum gelegen ;-) nicht gerade optimal.

Ottenstein
Ottenstein

Canon EOS 5D III, ISO800, 1/100, f/13, 16mm